22.03.2015

Die Königin der Bratwürste zeichnet Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly aus 

Nürnberg, 19. September 2014 Der Schutzverband Nürnberger Rostbratwürste e.V. verleiht den diesjährigen Nürnberger Bratwurstpreis an Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly im Rahmen der Ausstellungseröffnung im Stadtmuseum Fembohaus am 23. September 2014. Damit ist das Stadtoberhaupt der 11. Preisträger in der Geschichte des Nürnberger Bratwurstpreises.

"Dr. Hartmut Frommer, Dr. Rainer Heimler und Florian Hoeneß verkünden den Bratwurstpreisträger 2014: Oberbürgermeister Dr. Maly erhält am Dienstag, den 23. September die Auszeichnung im Rahmen einer Ausstellungseröffnung im Fembohaus Nürnberg."

Überreicht hat Dr. Ulrich Maly den Preis schon oftmals. In diesem Jahr darf er ihn bei Eröffnung der Ausstellung „9 cm Nürnberg. Eine Kulturgeschichte der Nürnberger Bratwurst“ selbst entgegennehmen und sich einreihen in eine Liste honorigster Preisträger. Mit dieser Auszeichnung werden Personen oder Institutionen geehrt, die sich in ganz besonderem Maße um die Nürnberger Rostbratwurst verdient gemacht haben. „Die Stadt Nürnberg ist Mitgründerin unseres Schutzverbandes und unser Oberbürgermeister Dr. Maly hat sich in der Vergangenheit stets für seine Belange Zeit genommen und vielfältig unterstützt“, betont Dr. Rainer Heimler, 1. Vorsitzender des Schutzverbandes Nürnberger Bratwürste e.V.

Seit der Verordnung der Europäischen Union vom 15. Juli 2003 genießt die Bezeichnung Nürnberger Rostbratwürste alle Rechte einer geografisch geschützten Angabe (g.g.A.) europäischen Rechts. Das Siegel bestätigt, dass alle als „Nürnberger Rostbratwürste“ deklarierten Spezialitäten im Stadtgebiet Nürnberg nach festgeschriebener Rezeptur hergestellt wurden. „Damit hat die Nürnberger Bratwurst als erste Bratwurst der Welt die Rechte einer geschützten Herkunftsspezialität erhalten, worauf wir bis heute sehr stolz sind“, so Dr. Hartmut Frommer, der seinerzeit als Stadtrechtsdirektor die Initiative ergriffen hatte.

Der frühere EU-Kommissar Franz Fischler, der die EU-Verordnung ausgefertigt hat, Hartmut Frommer, Werner Behringer sowie TV- und Sternekoch Alfons Schuhbeck sind nur einige der Preisträger, denen in den letzten Jahren der Bratwurstpreis verliehen wurde.

Geburtsstätte eines Mythos

Heimatort der Nürnberger Bratwürste sind das Rathaus und der anschließende Sebalder Platz. Um das Jahr 1313 herum hat der Rat der Stadt erstmals in einer Satzung festgelegt, daß „aller sweinen lendenbrät in die würste zu hacken“ sind, mit anderen Worten: nur das beste Fleisch des Schweines („Brät“) darf zur Herstellung von Würsten verwendet werden. Der Rat hat sich auch in der Folgezeit ständig um das Wörschdla gekümmert, zuletzt am 18. März 1998 mit dem Beschluss der Rezeptur, der heute Geltung in der ganzen Europäischen Union (und darüber hinaus) zukommt. Dr. Malys Ehrung als Oberbürgermeister schließt die Ehrung des Stadtrates, dem er vorsitzt, mit ein.

Ebenfalls 1313 wurde auf dem Sebalder Platz die Moritzkapelle für die armen Seelen errichtet und schon wenig später geht die Rede von den „Köchen bei St Sebald“, welche dann, wenn die Bratwürste gebraten waren, mit dem „blauen Glöcklein“ der Kapelle zur Stillung der Notdurft des Leibes riefen. Die eigentümliche Verbindung leiblicher und geistlicher Speisung war so erfolgreich, dass aus der an die Moritzkapelle angelehnten winzigen Garküche das berühmteste deutsche Wirtshaus „Bratwurst Glöcklein“ wurde. Nach der Zerstörung bei einem Luftangriff im Herbst 1944 wurde weder die Kapelle noch das Gasthäuslein wieder aufgebaut. Heute erinnert lediglich ein in den Boden eingelassener Grundriss der Kapelle samt einer Gedenktafel daran. Indessen führt Werner Behringer die Bezeichnung stilgerecht gegenüber im Goldenen Posthorn und im Handwerkerhof neben den anderen Bratwurstküchen in der Altstadt (wie Bratwursthäusle, -Herzle, -Röslein, Zum Gulden Stern) fort.

Am Sebalder Platz erinnert heute noch das Haus der Gewürzhändler Schürstab daran, dass in die Nürnberger Bratwürste nur ganz besondere Gewürze kommen. „Gewürze, die es in Nürnberg schon gab, als die Münchner noch auf den Bäumen saßen. Nürnberg pflegte schon im Mittelalter Kontakte zu den großen Handelszentren“, so Oberbürgermeister Dr. Maly im Rahmen eines kulinarischen Bayern-Derbys „Bratwurscht gegen Weißwurscht“.

Ehrung und Eröffnung

Der Bratwurstpreis wird symbolisiert durch die Bratwurstlampe, liebevoll handgefertigt durch den Nürnberger Bildhauer Robert Scholz (in der Ausstellung ist eine Ausfertigung zu bewundern). Die offizielle Verleihung an Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly findet am Dienstag, den 23. September 2014 um 19.00 Uhr im Stadtmuseum Fembohaus statt. Gleichzeitig öffnet die Bratwurstausstellung ihre Tore, deren Realisierung nur durch das große persönliche Engagement der Leitung der städtischen Museen und ihrer Mitarbeiterinnen sowie durch die finanzielle Unterstützung des Schutzverbandes Nürnberger Bratwürste e.V. möglich geworden ist.

9 cm Nürnberg. Eine Kulturgeschichte der Nürnberger Bratwurst

In der Zeit vom 24.09.2014 bis 29.03.1015 können im Nürnberger Stadtmuseum Fembohaus interessante Exponate, Bilder und Dokumente rund um die Nürnberger Bratwurst, ihre Herstellung und ihre kulturelle Bedeutung erstmalig besichtigt werden. Die Ausstellung zeigt die frühe handwerkliche Produktion der Bratwurst, die in den Abbildungen von Schweinemetzgern und Schweinestechern der Zwölfbrüderhausstiftung vom 14. bis 16. Jahrhundert und in zahlreichen historischen Metzger-Gerätschaften überliefert ist. Was damals verwendet wurde und was heute in die Wurst hineinkommt, wird ebenso anschaulich aufgeführt, wie die modernsten Produktionstechniken, die nun eine weltweite Vermarktung ermöglichen.

Sondertermine: Die ganz besonderen Bratwurstspaziergänge mit Hartmut Frommer 
​(im Rahmen der Stadt(ver)führungen)
Freitag, den 26.09.2014 um 15.00 Uhr
Samstag, den 27.09.2014 um 12.00 Uhr
Sonntag, den 28.09.2014 um 13.00 Uhr

Treffpunkt ist das Stadtmuseum Fembohaus, Burgstraße 15, 90403 Nürnberg

Pressekontakt
Schutzverband Nürnberger Bratwürste e.V.
Trödelmarkt 58
90403 Nürnberg
Tel. 0911/9373877
Fax. 0911/9375289
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