Warum ist die Nürnberger Bratwurst so klein? Gerade mal 7 bis 9 Zentimeter ist sie lang und maximal 25 Gramm schwer. Das sind für eine Bratwurst wahrlich ungewöhnliche Maße. Wiegt doch die übliche Schweinsbratwurst zwischen 90 und 110 Gramm und ist mindestens 18 Zentimeter lang.
Die wahren Gründe für die Erfindung dieser kleinen Köstlichkeit liegen wohl Jahr-hunderte zurück. Seit 1313/1314 ist die anspruchsvolle Bratwursttradition im fränkischen Nürnberg belegt. Bereits damals durften nur spezialisierte Schweinemetzger die Nürnberger Bratwurst herstellen und mussten diese täglich den geschworenen Metzgern und Marktmeistern vorlegen. Von denen wurden sie strengstens nach Rezeptureinhaltung, Struktur, Fleischzusammensetzung und Wassergehalt geprüft. Wurden sie als minderwertig beanstandet, flogen sie in hohem Bogen in die Pegnitz.
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde diese hochwertige Bratwurst für viele Metzger unwirtschaftlich, denn die zu erzielenden Marktpreise sanken immer weiter ab.
Doch die findigen Nürnberger hatten schnell eine Lösung parat. Sie erfanden die kleine Nürnberger Bratwurst und erreichen durch die hohen Stückzahlen einen attraktiven Kilopreis, der ungefähr sechsmal höher war als der bisherige.
Für die Längenmessung wurde extra eine eigene Messgabel entwickelt. Gerne nutzt sie der 2. Vorstandsvorsitzende des Schutzverbandes Nürnberger Bratwürs-te e.V. Dr. Hartmut Frommer, um anschaulich die Kleinheit der Nürnberger Spe-zialitäten zu demonstrieren.
Viele vergnügliche Legenden ranken sich um die Größe der Nürnberger Rostbratwurst.
Danach ist die Spezialität so klein, weil…
Legende 1:
Die alte Noris besaß nicht nur die meisten, sondern auch die allerkleinsten Wirtsstuben. Dem mussten sich die „Wörschdla“ anpassen – die dicken „Fränkischen“ hätten die Dimensionen von Küche und Gasträumen jederzeit gesprengt.
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